90 Jahre Weltspartag
Vor 90 Jahren – im Oktober 1924 – wurde der Weltspartag von den Sparkassen erfunden. Wenn es den Weltspartag nicht gäbe, müsste man ihn erfinden. Denn er hat eine ganz einfache Botschaft: Auch mit kleinen Beträgen lässt sich über die Jahre ein ordentliches Kapital aufbauen.
Deutschland im Jahr 1924: Das Ende des Ersten Weltkriegs lag noch nicht lange zurück, die Ära der „Goldenen Zwanziger“ hatte noch nicht recht begonnen. Das Land war nach dem Krieg von tiefreichenden gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Erschütterungen geprägt. Die Inflation, die im Deutschen Reich das Kapitalvermögen fast vollständig vernichtet hatte, war gerade erst durch die Einführung der Rentenmark (1923) beendet worden. Dem Schock der Geldentwertung folgte ein immenser Vertrauensverlust.
In diese Zeit fiel die Jubiläumsfeier zum hundertjährigen Bestehen der Sparkasse der lombardischen Provinzen in Mailand, die zugleich den Rahmen für den 1. Internationalen Sparkassenkongress bildete. Über 350 Vertreter von Sparkassen aus 28 Ländern verabschiedeten eine Resolution, die den 31. Oktober, den Schlusstag des Kongresses, zum „Weltfeiertag der Sparkassen“ erhob. Der Kongress machte mit dem „Weltspartag“ Nägel mit Köpfen, um der Bevölkerung wieder zu vermitteln, dass gespartes Geld finanzielle Sicherheit schafft und zu einem höheren Lebensstandard beitragen kann. Mit Rücksicht auf den Reformationstag findet in Deutschland der Weltspartag seit 1928 am 30. Oktober bzw. am letzten Bankarbeitstag im Oktober statt.
Persönliche Wünsche erfüllen
Nach dem zweiten Weltkrieg und der Währungsreform kehrte mit dem Wirtschaftswunder in der Bundesrepublik Deutschland der Fünfziger und Sechziger Jahre neues Vertrauen in das Sparen zurück. Die Erfüllung privater Konsumwünsche rückte in den Vordergrund. Der Weltspartag ist in den 90 Jahren seines Bestehens seiner Bestimmung treu geblieben. Er dient nach wie vor als Impuls für eine systematische Vermögensplanung, um selbstgesetzte finanzielle Ziele zu erreichen.