Konjunktur im Westmünsterland: Gute Lage, eingetrübte Aussichten

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Die hiesige Wirtschaft spürt die geopolitischen Risiken und das schwierige außenwirtschaftliche Umfeld: Die Stimmung unter den gut 120 für das Konjunkturbarometer Westmünsterland befragten Unternehmen hat sich seit Jahresbeginn eingetrübt. Der Konjunkturindex fiel von 126 auf 108 Punkte. „Die aktuelle Lage ist dank der Inlandsnachfrage weiterhin in Ordnung, die Aussichten haben sich jedoch eingetrübt“, fasst Sparkassen-Vorstandsvorsitzender Heinrich-Georg Krumme das Umfrageergebnis zusammen.

 

Für Stabilität sorgt nach wie vor die Binnenkonjunktur. Das zeigt sich am Lageurteil, das sich seit etwa zwei Jahren gleichmäßig auf einem hohen Level bewegt. Bei mehr als 90 Prozent der Betriebe ist die geschäftliche Situation gut bis befriedigend, nur sieben Prozent sind unzufrieden.

 

Geschäftslage

 

Die Chancen auf ein kräftiges Wachstum in der zweiten Jahreshälfte haben sich hingegen reduziert. Nicht zuletzt wegen der Ukraine-Krise und der verschiedenen Konflikte im Nahen Osten haben die Unternehmen ihre Erwartungen deutlich revidiert.

 

Geschäftsaussichten

 

Ein Nachlassen der Inlandsnachfrage sehen die Unternehmen als größtes Konjunkturrisiko (60 Prozent). Bei den Energie- und Rohstoffpreisen hat sich die Einschätzung entspannt (30 Prozent).

 

Während sich der Auslandsumsatz im ersten Halbjahr positiv entwickelt hat (plus fünf beziehungsweise drei Prozent in den Kreisen Coesfeld und Borken), sind die Unternehmen skeptisch, in den kommenden Monaten hieran anknüpfen zu können. Der Anteil der Exportoptimisten hat sich halbiert auf 19 Prozent.

 

Das Investitionsklima hat sich praktisch nicht verändert, 63 Prozent planen gleichbleibende, 19 Prozent höhere Investitionen. Allerdings stehen dabei Ersatzbedarf (60 Prozent) und Rationalisierungen (55 Prozent) im Mittelpunkt.

 

Der Beschäftigungsaufbau im Westmünsterland dürfte weitergehen, wenngleich mit geringeren Zuwachsraten. Angesichts steigender Arbeitskosten sinkt der Anteil der Unternehmen mit geplanten Personalaufstockungen.