Heimatverein Raesfeld baut „Museum am Schloss“ aus
Es wird gesägt, gebaut und kräftig zugepackt – schon am frühen Morgen sind fleißige Hände im Einsatz: im Dachgeschoss im „Museum am Schloss“ legen Mitglieder des Heimatvereins Raesfeld zukunftsweisende Bausteine für den Aus- und Aufbau Raesfelder Heimatgeschichte. Eine erfolgreiche Kooperation der Gemeinde Raesfeld und des Heimatvereins trägt nun Früchte.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen, erste bauliche Erfolge sind sichtbar: die Grundlage für die Aufbewahrung von historischen Unterlagen und elektronischen Datensammlungen sowie einen Besprechungsraum und ein Büro wird geschaffen. Und das alles in Eigenregie, mit tatkräftiger Mithilfe vieler Mitglieder des Heimatvereins Raesfeld sowie mit Unterstützung der Handwerker vor Ort und einer ordentlichen Finanzspritze der Sparkasse Westmünsterland. „Uns fehlten einfach Räumlichkeiten für interne Arbeitseinsätze, in denen auch mal Papiere über Tage liegen gelassen werden können, oder auch Platz, um Unterlagen zu lagern. Auch für Treffen von kleineren Arbeitsgruppen gibt es bisher keinen Raum“, begründete Richard Sühling, Vorsitzender des Heimatvereins Raesfeld, die Baumaßnahme.
Wie alles begann:
Vor sechs Jahren, mit dem Genehmigungsantrag bei der Gemeinde Raesfeld, als Eigentümerin des Gebäudes, und dem Denkmalamt hat alles begonnen. Das Wichtigste war, den ursprünglichen Charakter des mehr als 250 Jahre alten Ackerbürgerhauses nicht zu verändern. Das „Museum am Schloss“ unterliegt nämlich dem Denkmalschutz. Im Jahr 2013 starteten dann die Arbeiten zum Dachausbau. „Dieser gelungene Dachausbau ist ein Paradebeispiel für die hervorragende Teamarbeit hier vor Ort und eine Bereicherung für die Gemeinde und des Heimatvereins Raesfeld“, zeigt sich Dr. Raoul G. Wild, Vorstandsmitglied der Sparkasse Westmünsterland, bei seinem Besuch beeindruckt.
Es hat sich bisher viel getan: „Die gut eingespielten, fleißigen Helfer lassen sich auch nicht davon abschrecken, wenn es mal hakt am Bau – schließlich gab es eine Menge an Arbeiten, die zu bewerkstelligen waren: Dachdeckerarbeiten, Einbringen von Isoliermaterialien, Installation der Beleuchtungs- und Heizungstechnik, Tischler- und immer wieder anfallende kleinere Entsorgungs-, Aufräumungs-, Umräumungs- und Reinigungsarbeiten“, spricht Sühling als Vorsitzender seinen Vereinsmitgliedern ein Kompliment und seine Anerkennung aus. Auch der Erste Beigeordnete Martin Tesing zollt den Mitgliedern des Heimatvereins großen Respekt: „Sie haben mit viel Elan und großer Ausdauer den Dachausbau voran getrieben. Damit haben Sie für die nachkommenden Generationen optimale Bedingungen für die Bewahrung und für die Beschäftigung mit der Heimatgeschichte geschaffen.“
„Auch die heutige Generation wird davon profitieren“, erkennt der Raesfelder Sparkassen-Filialdirektor Phillip Holtschlag die Leistung des Heimatvereins an und bezeichnet die Initiative auch als Gewinn für die Region. „Der nach jedem Einsatz sichtbare Fortschritt motiviere alle Kräfte immer wieder aufs Neue“, unterstreicht auch Schatzmeister Heinz Rickert das ehrenamtliche Engagement. Dabei dankt der Heimatverein den Sparkassengästen für die 5.000-Euro-Spende von der Sparkassenstiftung für den Kreis Borken. „Hiermit haben Sie uns ein großes Stück finanzieller Sicherheit gegeben.“
Nicht alle der 158 Mitglieder sind hier handwerklich im Einsatz. Jedes Mitglied finde sich im Heimatverein nach seinen Fähigkeiten auch wieder, beschreibt Vorsitzender Richard Sühling das ehrenamtliche Engagement. Mächtig stolz seien sie darüber, dass um die 5.000 Besucher in der Zeit von April bis Oktober den Weg in die Dauerausstellung „Raesfeld 1939-1945“ gefunden haben. „Wer dann nicht am Dachausbau beteiligt ist, hat die Öffnungszeiten dieser Ausstellung gesichert“, so Sühling.