Anleger reagieren auf Niedrigzins

Kategorie: Geld

„Sicherheit, Flexibilität und Verfügbarkeit sind für die Menschen die wichtigsten Kriterien für den Vermögensaufbau“, sagt Heinrich-Georg Krumme, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Westmünsterland anlässlich des Weltspartags am Freitag (30.10.). Die Rendite folge erst auf Platz vier. Das ist ein Ergebnis des „Vermögensbarometers 2015“, einer repräsentativen Studie im Auftrag des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands.

 

Trotz dieser Vorliebe öffnen sich die Kunden im Westmünsterland wie in Deutschland insgesamt zunehmend der Vorstellung, in Wertpapiere zu investieren. „Diese Entwicklung kommt nicht von ungefähr“, so Heinrich-Georg Krumme, „in der Beratung sprechen wir unsere Kunden regelmäßig hierauf an.“ Wir wollen sie überzeugen, dass vor allem das regelmäßige Sparen in Investmentfonds eine sinnvolle Sache ist – selbst bei geringeren Einkommen.

 

Diese Empfehlung greifen die Sparkassen-Kunden auf: In regelmäßige Sparverträge insgesamt zahlten sie mit 56,5 Millionen Euro im vergangenen Jahr 5,7 Prozent mehr ein. „Dieser Trend hat sich 2015 fortgesetzt“, so Heinrich-Georg Krumme.

 

Allerdings steige in Deutschland auch die Zahl der Menschen, die monatlich nichts für die Altersvorsorge zurücklegen. Mit 40 Prozent hat dieser Wert einen neuen Tiefpunkt erreicht. Die sozialen Sicherungssysteme könnten diese Versorgungslücke nicht schließen, betont Heinrich-Georg Krumme. „Auch die Politik muss deutlich machen, dass sich eine eigene Altersvorsorge lohnt.“

 

Hintergrundinformationen zum Weltspartag

 

Vor 91 Jahren – im Oktober 1924 – haben die Sparkassen den Weltspartag ins Leben gerufen. Er hat eine ganz einfache Botschaft: Auch mit kleinen Beträgen lässt sich über die Jahre ein ordentliches Kapital aufbauen.

 

Viele dürften sich an das Klappern der Münzen erinnern, als sie selbst ihre Spardose zum Weltspartag haben leeren lassen. Vor allem Kinder und Jugendliche sollen mit diesem besonderen Tag an den Umgang mit Geld und das Sparen herangeführt werden. Dabei ist das „Sparen die goldene Mitte zwischen Geiz und Verschwendung“ – so hat es einmal der erste Bundespräsident, Theodor Heuss, formuliert.

 

Während bei Kindern die Spardosen hoch im Kurs stehen, hat die Sparkasse den Weltspartag für Erwachsene modern interpretiert: Mit dem Klicksparen in der Banking-App. Mit einem Fingertippen lassen sich zuvor festgelegte Beträge einfach sparen. Hintergrundinformationen zur Geldanlage „im Zinstief“ gibt es online hier, eine Checkliste zum Jahresende hier.

 

Bei der Sparkasse Westmünsterland finden die Jugendspartage vom 28. bis 30. Oktober statt. Jedes Kind bekommt als Belohnung für fleißiges Sparen eine Überraschung.

 

Geschichte des Weltspartags

 

Deutschland im Jahr 1924: Das Ende des Ersten Weltkriegs lag noch nicht lange zurück, die Ära der „Goldenen Zwanziger“ hatte noch nicht recht begonnen. Das Land war nach dem Krieg von tiefreichenden gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Erschütterungen geprägt. Die Inflation, die im Deutschen Reich das Kapitalvermögen fast vollständig vernichtet hatte, war gerade erst durch die Einführung der Rentenmark (1923) beendet worden. Dem Schock der Geldentwertung folgte ein immenser Vertrauensverlust.

 

In diese Zeit fiel die Jubiläumsfeier zum hundertjährigen Bestehen der Sparkasse der lombardischen Provinzen in Mailand, die zugleich den Rahmen für den 1. Internationalen Sparkassenkongress bildete. Über 350 Vertreter von Sparkassen aus 28 Ländern verabschiedeten eine Resolution, die den 31. Oktober, den Schlusstag des Kongresses, zum „Weltfeiertag der Sparkassen“ erhob. Der Kongress machte mit dem „Weltspartag“ Nägel mit Köpfen, um der Bevölkerung wieder zu vermitteln, dass gespartes Geld finanzielle Sicherheit schafft und zu einem höheren Lebensstandard beitragen kann. Mit Rücksicht auf den Reformationstag findet in Deutschland der Weltspartag seit 1928 am 30. Oktober bzw. am letzten Bankarbeitstag im Oktober statt.