Wirtschaftslage besser als im Umland
Die Wirtschaft im Westmünsterland hat sich im laufenden Jahr gut gehalten – im Gegensatz zum Umland, wo sich die konjunkturelle Lage abgekühlt hat. „Offenbar sind die tragenden Kräfte der Binnenkonjunktur im Westmünsterland stärker als anderswo“, so Heinrich-Georg Krumme, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Westmünsterland. Das Konjunkturbarometer bleibt stabil bei 120 Punkten.
Aktuell laufen die Geschäfte bei fast allen Unternehmen rund. Nur drei Prozent sind unzufrieden. Erfreulicherweise meldet jedes zweite Unternehmen gute Geschäfte.
Die Erwartungen an den zukünftigen Konjunkturverlauf sind geteilt: 20 Prozent der Unternehmen sind optimistisch, 21 Prozent eher pessimistisch. Über die Hälfte rechnet mit einer gleich bleibenden Entwicklung. Es macht sich doch größere Unsicherheit angesichts des außenwirtschaftlichen und politischen Umfelds breit. Das Konjunktur-risiko „Wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen“ hat sich mit 58 Prozent der Nennungen noch stärker in den Vordergrund geschoben. Darunter nennen jeweils mehr als die Hälfte der antwortenden Unternehmen den Kurs der US-Regierung und den Brexit. Der Fachkräftemangel ist eine weitere zentrale Wachstumsbremse. Auch die Sorge um eine möglicherweise nachlassende Nachfrage wächst.
Angesichts der schwierigeren außenwirtschaftlichen Rahmenbedingungen überrascht es nicht, dass die Exporterwartungen deutlich gedämpfter sind als noch zu Beginn des Jahres. 23 Prozent rechnen jetzt mit geringeren Impulsen aus dem Auslandsgeschäft gegenüber 19 Prozent, die weiterhin optimistisch sind, zu Jahresbeginn waren es noch 36 Prozent.
Die Investitionsneigung bleibt stabil, was angesichts der hohen Unsicherheit ein positives Zeichen ist. Ersatzbeschaffungen dominieren traditionell die Investitionsmotive, gefolgt von Rationalisierungsmaßnahmen. Auch Erweiterungsmaßnahmen werden unverändert von einem gleich hohen Anteil von Unternehmen geplant.
Das letzte Jahr war ein weiteres erfolgreiches Jahr in der Beschäftigungsbilanz des Westmünsterlands. Zum Jahresende hat die Zahl mit knapp 220.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten einen neuen Höchststand erreicht. Seit 2005 geht es konstant bergauf (plus 61.000 bzw. 39 Prozent). Die Arbeitslosenquote signalisiert Vollbeschäftigung und ist die niedrigste in NRW. Auch wegen der Verfügbarkeit von Fachkräften dürfte sich der Beschäftigungsaufbau in den nächsten Monaten verlangsamen.
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