Wir brauchen Ehrenamt! DRK sucht neue Antworten für ein zeitgemäßes Freiwilligenmanagement
„Wir fördern das Ehrenamt, weil wir wissen, wie wichtig ehrenamtliches Engagement für den Zusammenhalt und das Funktionieren einer Gesellschaft ist“ begründete Heinrich-Georg Krumme, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Westmünsterland für die Sparkassenstiftung das hohe finanzielle Engagement seiner Institution. Dem DRK war es gelungen, über den Fördertopf des europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes ein Förderprojekt zum Thema Freiwilligenmanagement und –koordination zu gewinnen. Insgesamt steuert die EU 65.000 EUR in das Projekt (Gesamtkosten 100.000 EUR), der Rest musste durch Eigen- und Drittmittel aufgewendet werden. „Wir sind überaus dankbar über das soziale Engagement der Sparkassenstiftung“, freute sich DRK Kreisvorstand Christoph Schlütermann über diesen beachtlichen Beitrag.
Das DRK stellte der Öffentlichkeit jetzt erste Ergebnisse dieses auf 3 Jahre angelegten Projektes vor. „Das DRK“, so Schlütermann, „sei eine Hilfsorganisation, die ihre zahlreichen Dienste vom Katastrophenschutz, den Sanitätsdiensten, der Blutspendeorganisation, der Jugend- und Seniorenarbeit und vieles mehr nicht ohne ehrenamtliches Engagement aufrechterhalten kann“. Das Problem sei, so die Ortsvereinsvorsitzende des DRK Billerbeck Frau Dirks, dass der gesellschaftliche Wandel und die heutige Berufswelt sowie das Freizeitverhalten vieler Menschen nicht immer leicht mit dem Ehrenamt zu vereinbaren sei. Hier müsse man mit neuen Antworten zur Gewinnung von Ehrenamt überzeugen.
Für die wissenschaftliche Begleitung und die Erstellung eines Leitfadens zeichnete die Kölner Projektfirma „vis a vis“ verantwortlich. Zahlreiche Workshops in den Ortsvereinen, Interviews, Literaturrecherche und Onlineumfragen waren die Basis für die gewonnenen Erkenntnisse. Der Projektberater Dieter Schöffmann empfahl allen Ehrenamtsorganisationen eine differenzierte Zielgruppenansprache und entsprechend angepasste Konzepte zur Gewinnung von Ehrenamtlichen. Junge Menschen, junge Familien, Berufstätige, Erwachsene nach der Familienphase, Pensionäre, Migranten oder Neubürger*innen seien wichtige Zielgruppen. Hier empfehlen sich jeweils unterschiedliche Wege über Mailings, Social Media oder Veranstaltungsformate diese zu erreichen.
In den nächsten zwölf Monaten wollen die DRK-Ortsvereine der Baumbergeregion (Coesfeld, Lette, Rosendahl, Billerbeck, Nottuln und Havixbeck) den weiteren Fahrplan mit Hilfe des Leitfadens und eines Methodenkoffers umsetzen. Am Ende sollen das gesamte DRK im Kreis Coesfeld aber auch alle übrigen Vereine, die ähnliche Probleme haben, von den Ergebnissen profitieren. „Das besonders Vorbildliche am DRK-Projekt ist, dass es auch von anderen gemeinnützigen Vereinen genutzt werden kann“, lobt Heinrich-Georg Krumme. Sich in einer Gemeinschaft für andere einzusetzen, ist für jeden einzelnen und die Gesellschaft gewinnbringend.
Hintergrundinformation:
Mit der Errichtung von sechs Sparkassenstiftungen hat die Sparkasse Westmünsterland ihr gesellschaftliches Engagement dauerhaft gestärkt. Die Besonderheit von Stiftungen ist, dass ihr Kapital nicht verbraucht wird. Nur die Erträge dürfen für den Stiftungszweck genutzt werden. Auf diese Weise sind die Sparkassenstiftungen ein zuverlässiger Partner für die Träger gemeinnütziger Projekte. Mindestens einmal im Jahr entscheiden die jeweiligen Stiftungskuratorien über die Mittelvergabe. Jeder Bürger kann eine Stiftungsunterstützung beantragen mit einer Beschreibung, worin und für wen der besondere Nutzen des geplanten Projekts besteht, wie die Gesamtfinanzierung erfolgt und welche Folgekosten entstehen. Unterlagen zur Veranschaulichung unterstützen den Antrag.
Welche Projekte durch die jeweilige Sparkassenstiftung gefördert werden können und was dabei zu beachten ist, wird in den Förderrichtlinien erläutert. Diese sind über www.sparkasse-westmuensterland.de/stiftungen erhältlich.