Konjunkturelle Erholung macht eine Pause
Die konjunkturelle Erholung im Westmünsterland macht eine Pause. Nach den erkennbaren Fortschritten im vergangenen Jahr zeichnet sich im Konjunkturbarometer für das Westmünsterland tendenziell eine Seitwärtsbewegung ab. „Zum Jahresbeginn liegt der Index mit 126,5 Punkten leicht unter dem Wert aus dem Sommer“, sagt Heinrich-Georg Krumme, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Westmünsterland.
In vielen Unternehmen ist die Auftragslage gut, doch Belastungen und Unsicherheiten durch die Corona-Krise, Lieferschwierigkeiten und massive Preissteigerungen stehen dem entgegen. Die Einschätzungen der Unternehmen zur aktuellen Geschäftslage trüben sich leicht ein, bleiben aber auf erfreulich hohem Niveau. Der Anteil der Positivurteile ist gegenüber der letzten Umfrage gesunken.
Trotz erheblicher Unwägbarkeiten zeigen sich die Betriebe verhalten optimistisch. Jeder Vierte rechnet mit einer konjunkturellen Belebung, lediglich 13 Prozent mit einer Verschlechterung in den nächsten Monaten. Größtes Konjunkturrisiko ist die massive Verteuerung von Energie und Rohstoffen. Die Unternehmen sind fast alle von Lieferschwierigkeiten und daraus resultierenden Preissteigerungen betroffen, zum Teil sogar in erheblichem Umfang. Auch die Sorge um steigende Arbeitskosten hat merklich zugenommen.
Die Stimmung unter den Exporteuren hat sich deutlich eingetrübt. Nicht zuletzt aufgrund von Lieferengpässen ist davon auszugehen, dass die Exporte nicht mit der hohen Nachfrage aus dem Ausland werden schritthalten können.
Bei den betrieblichen Investitionen wurde schon im vergangenen Herbst die längere Zurückhaltung aufgegeben. Die Investitionsneigung ist nochmals gestiegen. Als Motive dürften Nachholeffekte und Bewältigung der energetischen und digitalen Transformation eine wichtige Rolle spielen.
Die Personalplanungen stehen weiter auf Expansion: 37 Prozent wollen mehr Beschäftigte einstellen. Die Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften ist höher als vor zwei Jahren vor Beginn der Corona-Pandemie.