Hendrik Wüst: „Josef Terhalle ist ein Vorbild für die Menschen in NRW“
Die Auszeichnung steht lange fest: Josef Terhalle ist Unternehmer des Jahres 2022.
NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst lobte ihn am Freitag in höchsten Tönen.
„Bei Ihnen passt einfach alles zusammen“, betonte er. Entsprechend leicht falle es ihm, Josef Terhalle zu ehren.
Die beste Visitenkarte für den Ottensteiner und sein Unternehmen seien die Auszubildenden der vergangenen Jahrzehnte: „Über 300 junge Frauen und Männer haben Sie ausgebildet“, lobte der Ministerpräsident. Und ein Großteil sei nach der Prüfung im Unternehmen geblieben.
Gleichzeitig könne das Unternehmen als Beispiel dafür gelten, wie Klimaschutz lokal und regional umgesetzt werden könne: „Sie zeigen, dass es geht“, betonte der Ministerpräsident. Terhalle sei mit neuen Technologien und nachhaltigen Ansätzen immer früh dran gewesen. Nur so könne Klimaschutz vorangetrieben werden, ohne den Wohlstand zu verlieren.
Und dann würden ja auch die Kinder als nächste Generation ins Unternehmen einsteigen wollen. „Sie müssen zuhause also mehr Freude über die Arbeit vermittelt haben, als gejammert zu haben“, erklärte Hendrik Wüst vor jubelndem Publikum.
Und als wäre das Unternehmen ja nicht schon lange Aufgabe genug gewesen, habe sich Josef Terhalle eben auch ehrenamtlich eingesetzt: in der Innung, in zahllosen Ehrenämtern und der Politik. „Das ist viel mehr als zu erwarten ist und mehr als die meisten tun“, machte er deutlich. Josef Terhalle sei alles, was soziale Marktwirtschaft ausmache und ganz einfach ein großes Vorbild für die Menschen in Nordrhein-Westfalen. Münsterländisch knapp brachte er die Laudatio schließlich in vier Worten auf den Punkt: „Einfach eine dolle Lebensleistung.“
Unternehmer wie er seien ein Anker für die wirtschaftliche und gesellschaftliche Stabilität der Region. „Danke für Ihr Engagement“, rief er dem Preisträger zu.
Der rang auf der Bühne mit der Aufregung und der Rührung: „Mir fehlen einfach die Worte.“ Er bedankte sich für „viele liebe Menschen“, die ihn begleitet und unterstützt hätten. „Ein besonderer Dank gilt natürlich meiner Familie und meiner Frau, die mir immer den Rücken gestärkt und freigehalten hat.“ Nur so habe er alle Entscheidungen mit voller Tatkraft umsetzen können.
Es sei ihm immer ein großes Anliegen gewesen, seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu fördern und von ihnen zu fordern. Offenbar ein erfolgreicher Weg: Schließlich hätten es ehemalige Auszubildende inzwischen bis in die Geschäftsführung des Unternehmens geschafft.
Und so solle es auch weitergehen: Mit permanenten Investitionen wolle er das Unternehmen stetig weiterentwickeln. Umso schöner sei es, dass auch die Kinder als neue Generation erste Erfahrungen im Unternehmen sammelten. „Ich kann mich nur für diese wunderbare Auszeichnung bedanken.“
Er schloss seine Dankesrede mit Worten des Apple-Gründers Steve Jobs: „Der einzige Weg, großartige Arbeit zu leisten, ist zu lieben, was man tut.“ Stehender Applaus der Gäste im Publikum.
Den Auftakt auf der Bühne hatte zunächst Jürgen Büngeler, Vorstand der Sparkasse Westmünsterland, gemacht: Als solides Unternehmen biete Terhalle ideale Perspektiven für die nächste Generation. Frühzeitig habe Josef Terhalle begonnen, sparsam mit Ressourcen umzugehen und ökologisch sensibel zu bauen. Auch, dass er sich für die Inklusion Benachteiligter einsetze und seine Mitarbeiter am Unternehmenserfolg beteilige, sei die Grundlage für nachhaltiges Handeln und Wachstum. „Sie als Unternehmer stehen für alles, was unsere Region stark macht“, betonte er.
Das sei auch die größte Aufgabe für die Zukunft: Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt für die Kinder und Enkel zu erhalten. Dafür setze sich natürlich auch die Sparkasse mit aller Kraft ein. Christoph Winck, Verlagsleiter der Münsterland Zeitung, hatte zuvor die Begrüßung übernommen und führte als Moderator durch die zweistündige Veranstaltung.
Stimmen nach der Verleihung:
Josef Terhalle, Unternehmer des Jahres 2022: „Natürlich war ich aufgeregt. Das gehört auch einfach dazu. Ich freue mich für meine Familie und meine Mitarbeiter. Und ich möchte andere dazu animieren, selbst Unternehmer zu werden. Die werden von der Gesellschaft einfach gebraucht. Mit den Erfahrungen von heute würde ich manche Dinge natürlich anders machen. Aber dem roten Faden würde ich heute genauso folgen.“
Anne Terhalle, Ehefrau: „Ich hab meinen Mann kennengelernt, als er noch nicht selbstständig war. Da gab es die Idee aber schon. Allerdings hat er damals gesagt, dass seine Firma nur so lange wachsen soll, wie er noch selbst auf der Baustelle arbeiten kann. Naja, das ging zwei Jahre lang gut. Natürlich war es nicht immer leicht, mit vier Kindern oft allein dazustehen, aber es war auch spannend. Heute macht es mich unglaublich stolz, mit so einem Mann verheiratet sein zu dürfen.“
Justus Terhalle, eins der vier Kinder von Josef Terhalle: „Wir alle haben riesigen Respekt davor, was Papa sich über die vergangenen 36 Jahre aufgebaut hat, und gehen da mit sehr viel Demut dran. Wir freuen uns, das Familienerbe einmal weiterzuführen. Gleichzeitig sind wir uns aber auch einig, dass die Arbeit, die Papa leistet, überhaupt nicht mehr von einem Menschen allein erfüllt werden kann. Deswegen wollen wir das ja auch auf mehrere Schultern verteilen. Da wachsen wir gemeinsam gerade langsam hinein.“
Dr. Kai Zwicker, Landrat: „Josef Terhalle ist genau die Art von Unternehmerpersönlichkeit, die das Westmünsterland ausmacht: Er hat sich durch viel Fleiß, harte Arbeit und den Rückhalt seiner Familie aus dem Nichts etwas aufgebaut. Durch innovative Ideen und engagierte Mitarbeiter kann er das jetzt ausbauen. Aber er ist noch mehr: Mit seiner Bodenständigkeit und seinem riesigen ehrenamtlichen Engagement ist er ein Vorbild für uns alle.“
Karola Voß,, Bürgermeisterin: „Ich bin so stolz und freue mich riesig, dass ein Ahauser Unternehmer geehrt wird. Josef Terhalle ist ein Paradebeispiel für einen erfolgreichen Unternehmer und den Mittelstand, der den Kreis und unsere Stadt so erfolgreich macht. Ich wünsche mir, dass er anderen als Vorbild dient: Das passt ja auch von seiner Persönlichkeit hundertprozentig: mit seiner Bodenständigkeit und der gelebten Normalität trotz seines Erfolgs.“
Ludger Wissing, Geschäftsführer der Pfreundt GmbH und Unternehmer des Jahres 2015: „Ich war als erster Ausgezeichneter ja so ein bisschen das Versuchskaninchen, finde es aber bei jeder Verleihung wieder beeindruckend. Die Auszeichnung gilt ja immer vor allem den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eines Unternehmens: Ohne sie ist der Unternehmer gar nichts. Aber natürlich ist es auch toll, mit solchen Unternehmen in einer Reihe zu stehen.“
Dr. Daniel Schultewolter, Geschäftsführer Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Borken (WFG): „Josef Terhalle ist Gründer, Unternehmer, Entwickler und Familienmensch. Er ist ein exemplarisches Beispiel, wie eng und untrennbar Familie und Unternehmen oft miteinander verbunden sind. Und er ist ein tolles Beispiel für die vielen innovativen und nachhaltigen Unternehmen und Unternehmer bei uns im Kreis Borken.“
Günther Kremer, Kreishandwerksmeister: „Natürlich bin ich froh, dass der Preisträger aus dem Handwerk kommt. Josef Terhalle war und ist immer auf seine Mitarbeiter bedacht gewesen und insgesamt sehr bescheiden. Eben typisch Handwerk: Wir sind nicht die lauten Schreihälse, wir tun mehr.“
Fotos und Text von der Münsterland Zeitung zur Verfügung gestellt.