Konjunkturbarometer: Unternehmen rechnen mit sinkender Nachfrage
Das Wirtschaftsklima im Westmünsterland hat sich deutlich eingetrübt: Die konjunkturelle Wende, die noch im Frühjahr dieses Jahres erhofft werden konnte, ist bislang ausgeblieben. Das Konjunkturbarometer sinkt von 120 Zählern im Frühjahr auf nur noch 84 Punkte. „Hier schwingen ausgeprägte Zukunftssorgen mit“, erläutert Heinrich-Georg Krumme, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Westmünsterland. „Die Unternehmen rechnen vor allem mit sinkender Nachfrage – sowohl aus dem Inland als auch aus dem Ausland.“
Das Geschäftslageurteil unter den rund 70 antwortenden Unternehmen ist merklich gedämpfter als noch vor einigen Monaten. Erfreulicherweise wird die finanzielle Situation mehrheitlich als unproblematisch beschreiben. Der Anteil der Nennungen ist binnen Jahresfrist sogar weiter gestiegen von 58 auf nunmehr 72 Prozent.
Mit einem baldigen Ende des wirtschaftlichen Abschwungs wird aber nicht gerechnet – vielmehr nehmen die pessimistischen Stimmen deutlich zu. 44 Prozent der befragten Unternehmen im Westmünsterland stellen sich darauf ein, dass sich die Geschäftsaussichten in den nächsten Monaten weiter verschlechtern. Größte Sorge ist die sinkende Nachfrage im Inland, auch der Fach- und Arbeitskräftemangel bleibt eine zentrale Wachstumsbremse.
Die Exporterwartungen haben wieder gedreht. Angesichts hoher geopolitscher Risiken und der schwachen Weltkonjunktur dürfte der Außenhandel kaum konjunkturelle Impulse setzen können. Nach einer leichten Besserung im Frühjahr hat sich die Investitionsneigung abgeschwächt. Der Anteil der Unternehmen, die ihr Investitionsvolumen aufstocken wollen, ist von 29 Prozent im Frühjahr auf 19 Prozent gesunken. Der Anteil der Betriebe mit eher defensiven Plänen ist mit 25 Prozent gleichgeblieben.
Gedämpft wird auch die Entwicklung auf dem grundsätzlich robusten Arbeitsmarkt im Westmünsterland. Der Beschäftigungsanstieg wird voraussichtlich nachlassen, die Einstellungsbereitschaft ist verhaltener als noch im Frühjahr: Der Anteil der Betriebe mit restriktiveren Personalplänen ist auf gut ein Viertel gestiegen.