Innovationspreis Münsterland: Unternehmen aus dem Westmünsterland ausgezeichnet

eingestellt von Robert Klein | Kategorie: Allgemein

Zweimal ist die Zauberzeug GmbH aus Havixbeck beim Innovationspreis Münsterland ausgezeichnet worden: Rodja Trappe (CEO) und Jochen Keuschnig nahmen die Auszeichnungen zum Sieger in der Kategorie „Wissenschaft trifft Wirtschaft“ und zum „Transformationspreis Nachhaltigkeitswirkung“ entgegen. Ebenfalls aus dem Westmünsterland wurde die Firma Bear-Machines aus Heek in der Kategorie „Klein und pfiffig“ auszeichnet.

Die Zauberzeug GmbH hat in Kooperation mit dem Fachbereich Landschaftsnutzung und Naturschutz der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde den autonomen und mobilen Agrar-Roboter „Feldfreund“ erfunden, der den Landwirt beim Jäten, Säen, Inspizieren, Bearbeiten, Analysieren oder Ernten unterstützt. Die Augen des Agrar-Roboters sind seine Kamera: Diese untersucht beim Jäten den Boden, identifiziert das Unkraut und rupft es entsprechend aus der Erde. Sein Einsatz spart mühevolle Handarbeit und vermeidet Pestizide. Der intelligente Freund wächst mit seinen Aufgaben: Im Mittelpunkt der Innovation steht die Open-Source-KI der Steuerungssoftware, die kontinuierlich weiterentwickelt wird. Sie birgt Potenzial – für noch mehr Innovation.

Der „Feldfreund“ überzeugte die Jury auch hinsichtlich des neuen Sonderpreises, der herausragendes nachhaltiges Handeln würdigt. Mit seinem Potenzial, entscheidend zu einem Wandel in der Landwirtschaft beizutragen, hat der ‚Feldfreund‘ die Jury sowohl mit Blick auf den Innovationsgrad, als auch mit Blick auf das Thema Nachhaltigkeit überzeugt. Die Innovation kann wesentlich dazu beitragen, den ökologischen Landbau und speziell den Gemüseanbau voranzubringen. Der Feldfreund hilft in Zeiten eines hohen Arbeitskräftemangels. Und dadurch, dass Landwirte vergleichsweise wenig investieren müssen, macht er den heimischen Anbau wettbewerbsfähiger.

Mit „Bear-Cut“ war die Bear-Machines GmbH aus Heek in der Kategorie „Klein und pfiffig“ erfolgreich. Damit die Reifen von Nutzfahrzeugen möglichst lange laufen, werden sie nachprofiliert – das heißt, ihr Gummi wird von Hand nachgeschnitten und so die Profiltiefe wieder hergestellt. Die Lebenslaufzeit der Reifen erhöht sich dadurch um 25 Prozent, außerdem wird weniger Kraftstoff verbraucht. „Bear-Cut“ ist die erste halbautomatische Reifennachschneidemaschine am Markt. „Sie verschmilzt geschickt Mechanik, Sensorik und Software miteinander, von mühsamer Handarbeit ist keine Rede mehr. Damit hebt Bear-Machines den Stand der Technik auf ein völlig neues Level. Die Jury lobt die Maschine als herausragende Innovation, auch mit Blick auf den enormen Beitrag zur Nachhaltigkeit“, so Heinrich-Georg Krumme, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Westmünsterland für die Sparkassen im Münsterland, in seiner Laudatio.

Drei weitere Unternehmen aus dem Westmünsterland nominiert

Unter 96 Bewerbungen zum „Innovationspreis Münsterland“ hatten sich bis zur Nominierung auch die Maschinenbau Lewe GmbH, Coesfeld, in der Kategorie „Klein und pfiffig“, die Weslink GmbH (Coesfeld) in der Kategorie „Digitale Geschäftsmodelle“ und die „B. Lütkenhaus GmbH, Dülmen, durchgesetzt.

Zwar wurden bei der Preisverleihung am Dienstagabend (11.6.) andere Unternehmen ausgezeichnet. Doch die Vertreter beider Unternehmen sind gleichwohl sehr zufrieden mit der Nominierung und dem Event im maakwi-Campus in Heek.

Die Heilers Messerwalze HMW 6.0 der Maschinenbau Lewe GmbH ist eine Neuentwicklung, die für eine schonende Bearbeitung aller Ackerflächen genutzt werden kann. Durch die konstruktive Anordnung der Messer und weiterer technischer Details setzt sich die Neuentwicklung vom Stand der Technik ab. Das minimale Eindringen in den Boden schützt vor Erosion und verbessert die Bodenfruchtbarkeit. Stehende und auch liegende Maisstoppel werden durch die optimale Bodenanpassung der Federn aufgebrochen, Feuchtigkeit kann so in die Stoppel eindringen und verhindert die Entwicklung der Zünslerlarven.

Kibi SCADA ist eine innovative Leitstandsoftware der Weslink GmbH, die es ermöglicht, Großküchengeräte aller Hersteller zentral zu verwalten und zu überwachen, basierend auf „Internet of things“-Technologien und einer eigenen deutschen Cloud. Ein besonderer Dank gilt der Firma Hupfer, vertreten hier durch Helmut Schumacher, deren wertvolles Feedback und Praxisideen maßgeblich zu diesem Erfolg beigetragen haben.

Anders als marktbekannte Systeme, ermöglicht das Balkonanschlusssystem der Firma Lütkenhaus eine nachträgliche Balkonmontage, welche keine Montageunterstützung benötigt. Entstanden ist eine Anschlusskonsole, welche den Einbau auf der Baustelle deutlich vereinfacht und gleichzeitig ein großer Schritt in Richtung ressourcenschonender Kreislaufwirtschaft von Betonelementen ist. Das System ermöglicht den zerstörungsfreien Rückbau und Wiedereinbau sowie eine sortenreine Trennung in zwei Komponenten Beton und Stahl am Ende des Bauteillebenszyklus.

Der Münsterland e.V. vergibt den Innovationspreis Münsterland alle zwei Jahre gemeinsam mit den Förderern des Wettbewerbs: den Sparkassen im Münsterland, der Provinzial Versicherung AG, der Westenergie AG und der Stadtwerke Münster GmbH. Unter dem Motto „Fortschritt. Innovativ. Gestalten. Das Münsterland denkt voraus.“ waren in diesem Jahr 15 Unternehmen in den Kategorien „Wirtschaft“, „Wissenschaft trifft Wirtschaft“, „Start-up“, „Klein und pfiffig“ und „Digitale Geschäftsmodelle“ nominiert.