Zeit für morgen
Wenn es nach der Mehrheit der Deutschen geht, dann haben sie eines immer zu wenig: Zeit für sich. Als größte Zeitfresser empfinden sie dabei die Arbeit im Haushalt und die Verlockungen des Internets, zeigt eine Umfrage der Meinungsforscher von YouGov. Zeit, die man sinnvoller nutzen könnte.
Zum Beispiel damit, wie man die kostbare freie Zeit auch im Alter sorgenfrei genießen kann. Das geht am besten, indem man rechtzeitig Geld zur Seite legt. Doch ausgerechnet hier gibt es dringenden Handlungsbedarf. Die Zahlen aus dem Jahresbericht der Deutschen Rentenversicherung verdeutlichen, dass die staatliche Rente (allein) nicht für einen finanziell sorgenfreien Ruhestand ausreicht: In den alten Bundesländern lag die monatliche Durchschnittsrente 2017 für Männer bei 1.078 Euro, für Frauen bei 606 Euro.
Diese Entwicklung ist durchaus vor allem den Jüngeren bewusst, wie der Deka-Anlegermonitor zeigt. Fast ein Drittel aller Befragten hegt den Vorsatz, regelmäßiger zu sparen; bei den unter 29-Jährigen ist es sogar annähernd die Hälfte. Für einen finanziell sorgenfreien Ruhestand wollen vor allem die 30- bis 44-Jährigen sorgen: Während dies unter allen Befragten 18 Prozent als wichtig empfinden, sind es in dieser Altersgruppe 26 Prozent. Dennoch verharren die meisten bisher in Anlageformen, die in der derzeitigen Niedrigzinsphase nur wenig Rendite bringen und den Aufbau von Vermögen für den Ruhestand erschweren.
Mögliche Gründe, warum viele ihren Sparbeginn immer wieder auf später verschieben, sind Unsicherheit und mangelndes Wissen. Nur jeder Dritte schätzt laut Anlegermonitor sein Rentenniveau realistisch ein. Zwei Drittel der Befragten wünschen sich, dass ein Berater die Zusammenhänge bei der Geldanlage erläutert.
Der beste Weg zur aktiven Altersvorsorge ist es, sich ausreichend zu informieren. Ein Beratungsgespräch dauert im Schnitt eine Stunde. Und die ist keine Zeitverschwendung, sondern ein gutes Investment für den Wohlstand im Ruhestand.