Schutz vor Sprengungen: Farbe in jedem Geldautomaten der Sparkasse Westmünsterland
Die Sparkasse Westmünsterland hat jeden einzelnen ihrer Geldautomaten mit zusätzlichen Farbpatronen ausgerüstet und geht damit über die Mindestempfehlungen hinaus. Bei einer Sprengung werden die Banknoten eingefärbt und unbrauchbar gemacht. Bis zur vollständigen Umsetzung hatte die Sparkasse eine Vielzahl ihrer Standorte in der Nacht durch Sicherheitsunternehmen bewachen lassen.
Die WDR-Lokalzeit Münsterland berichtet am 19.07.2023 über die Sicherungsmaßnahmen unserer Sparkasse. Den Beitrag und das Studiogespräch mit dem Leiter der Direktion Kriminalität des Polizeipräsidiums Münster finden Sie hier.
Die Sparkasse Westmünsterland bietet an 88 Standorten in allen Kommunen ihres Geschäftsgebiets die Bargeldversorgung an. Dies gehört zu ihrem öffentlichen Auftrag, sie wird diesen weiterhin erfüllen.
Mehr als 4,5 Millionen Euro hat die Sparkasse Westmünsterland während der letzten Jahre in Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz vor Geldautomatensprengungen investiert. Nicht eingerechnet sind Personalkosten.
Die Sparkasse wird die Sicherheitsmaßnahmen weiterhin laufend prüfen und aktualisieren. Hierdurch sollen die Taten bestenfalls verhindert werden, sechs Mal ist dies bereits gelungen.
Technische Maßnahmen der Sparkasse allein können das Problem nicht lösen. Dies kann – als letzte verbleibende Möglichkeit – bedeuten, dass Geldautomaten abgebaut werden müssen. In den Niederlanden ist dies in erheblichem Ausmaß geschehen.
Was unternimmt die Sparkasse zum Schutz gegen Sprengungen?
Die Sparkasse setzt die von den Sicherheitsbehörden empfohlenen Maßnahmen um.
Schutzmaßnahmen im Einzelnen:
- Schließung der SB-Foyers in der tatrelevanten Zeit (23 – 6 Uhr)
- Einsatz von Alarmanlagen
- Einsatz von Vernebelungsanlagen
- Einsatz von Färbesystemen
- Mechanische Schutzmaßnahmen am Geldautomaten
- Erhöhung des Gebäudeschutzes
- Risikobetrachtung bei der Standortwahl: Die Gefährdung eines Standortes wird gemeinsam mit den Kreispolizeibehörden bewertet, Schutzmaßnahmen werden hieraus abgeleitet.
- vorübergehende Außerbetriebnahme bei Bedarf
- Verlagerung ausgewählter Standorte in separat stehende, besonders gesicherte Gebäude (bereits umgesetzt: Graes, Ottenstein, Capelle, Lünten, Merfeld, Ellewick und Nienborg)
- Letzte Konsequenz: Abbau von Geldautomaten
Klebesysteme als Alternative zu Farbpatronen sind in Deutschland (noch) nicht zugelassen. Bei Testsprengungen hat sich Kleber entzündet, was eine neue Gefahr bedeuten würde.
Hintergrundinformationen zum Thema
Niederlande
In den Niederlanden ist die Zahl der Geldautomaten deutlich reduziert worden, so dass es auch weniger Gelegenheiten für Sprengungen gab. Gleichwohl finden diese auch weiterhin in den Niederlanden statt (9 in 2022).
Sprengungen von Geldautomaten im Westmünsterland
Seit 2012 gab es bei der Sparkasse Westmünsterland insgesamt 19 Sprengungen. In mehreren Fällen konnten die Täter keine Beute machen oder nicht alle Geldautomaten sprengen. Darüber hinaus blieb es sechs Mal bei Versuchen, es kam dank Sicherungsmaßnahmen zu keiner Sprengung.
Alle Kreditinstitute sind betroffen
Auch die Geldautomaten anderer Kreditinstitute sind betroffen, zum Beispiel Volksbank Rhede (2019), Deutsche Bank/Dülmen (3/2021), Volksbank in der Hohen Mark/Maria Veen (3/2022), VR-Bank Westmünsterland/Borken (6/2022), Deutsche Bank Stadtlohn (8/2022), Volksbank Gescher (Versuch, anschließend Abbau GA, 7/2022),
VR-Bank Westmünsterland/Holtwick (10/2022), Volksbank Nottuln/Buldern, 12/2022), Volksbank Emmerich-Rees/Isselburg (3/2023), Volksbank Bocholt-Werth (5/2023), Deutsche Bank Stadtlohn (5/2023), Deutsche Bank Haltern am See (6/2023).